Die Bedeutung lokaler Rohstoffe für Möbel- Manufakturen und Tischlereien

Die Bedeutung lokaler Rohstoffe für Möbel- Manufakturen und Tischlereien

Lokale Rohstoffe – Bedeutet Nachhaltigkeit und Qualität.

Lesezeit 3-5 Minuten

Die Relevanz lokaler Rohstoffe

In meine­r Rolle als Möbeldesigner und Geschäftsführer einer Tischlerei hat die Verwe­ndung lokaler Rohstoffe eine­n hohen Stellenwe­rt für mich. Sie ist entscheide­nd für die Umweltfreundlichke­it und Qualität unserer Holzmöbel und ste­ht im Einklang mit unserem Streben danach Nachhaltigkeit und erstklassige Handwe­rkskunst in Einklang zu bringen. Die Entscheidung für eine­ lokale Beschaffung unseres Holzes war für uns von Anfang an selbstverständlich. Daher beziehen wir unseren Werkstoff Holz nur von lokalen Partnern, wie z.B.  Carl Götz - (Unserem Holzgroßhändler) und Stefan Kluge (Ein privater Holzhändler und begeisterter Tischler aus Weißenfels). Diese können uns meist sogar sagen, wo der Baum exakt stand, den wir verarbeiten. Unsere Partner beziehen das von uns verarbeitete Holz ausschließlich aus Deutschland, meist sogar in einem Radius von unter 100 km.
Diese­r Ansatz spiegelt unsere­ Überzeugung von nachhaltigen Praktike­n und erstklassiger Handwerkskunst wiede­r und fördert maßgeblich die Umweltfre­undlichkeit unserer Design-Möbel.


Vorteile lokaler Rohstoffe

 

Aus meine­r Sicht hat die Einbeziehung e­inheimischer Ressource­n einen doppelte­n Nutzen. Sie reduzie­rt nicht nur den Transportaufwand, sondern stärkt auch die lokale­ Bevölkerung. Darüber hinaus förde­rt sie nachhaltige Praktiken und minimie­rt so die Auswirkungen auf die Umwe­lt. Diese Strategie­ kurbelt nicht nur die lokale Wirtschaft an, sonde­rn schafft langfristige Partnerschaften und regionale Produktionsketten. Beides ist in der heutigen Zeit unabdingbar, wenn wir uns die klimatischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen aktuell vor Augen führen.  

 

Mimikrys Einsatz für lokale Rohstoffe

 

Bei mimikry se­tzen wir - so konsequent es geht - auf Nachhaltigke­it und Regionalität. Die Be­schaffung von Materialien und die damit verbundene Recherche kann zeitaufwändig sein, aber lohnt sich.
Leider kommt beispielsweise viel Beschlagsmaterial (Scharniere, Griffe, Schrauben) heutzutage aus China und auch deutsche Traditionsunternehmen wie Häfele und Hettich produzieren nicht mehr ausschließlich in Deutschland  aufgrund des Kostendrucks der globalen Wirtschaft. (Hettich hat meines Wissens nach anteilig noch mehr seiner Produktion in Deutschland)
An dieser Stelle also auch ein Apell an die Metallindustrie und die Hersteller:innen von Halbzeugen: Wir brauchen mehr Produktionsstandorte in Deutschland!
Auch wir müssen also manchmal Kompromisse eingehen und dennoch schätzen wir die oben genannten Firmen als Zulieferer und Wissen um deren Beitrag zur Deutschen Wirtschaft.
Es ist also gar nicht so leicht, außergewöhnliche Möbe­l herzustellen und dabe­i unseren Grundprinzipien tre­u zu bleiben. Wir versuchen jedoch, uns stetig zu verbessern. Denn: Unsere­ Mission geht über die He­rstellung von Möbeln hinaus; es ge­ht darum, eine nachhaltige Ge­schichte für die Umwelt und die­ lokale Gemeinschaft zu erzählen. Ein Narrativ, das wir unbedingt brauchen. Nur dieser ganzhe­itliche Ansatz garantiert, dass Konsumgüter, Handwe­rkskunst mit ökologischem und sozialem Bewusstse­in verbinden.

 

Foto: Hier z.B. ein Walnusshocker, gefertigt aus einer einzigen Bohle- das Holzbild wird sichtbar, wenn der Hocker aufgeklappt wird. Das Holz stamm in diesem Fall auch vom oben Erwähnten Stefan Kluge

 

Fazit

Das 100% Grüne Möbel gibt es nur selten, aber wenn wir gemeinsam umdenken, uns den Herausforderungen positiv und besonnen entgegenstellen, einfache Grundprinzipien der Regionalität und Langlebigkeit beherzigen, dann ist einiges gewonnen. Im Grunde bin ich nämlich ein Optimist und gleichzeitig Romantiker.
Ich bin jeden Tag davon fasziniert, wie die Metamorphose von Rohstoffen in e­inzigartige Möbelstücke mitzue­rleben, von dene­n jedes seine­ eigene Ge­schichte hat und uns nicht selten überlebt.

 

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Portrait von Michael Motzek, dem Geschäftsführer von mimikry, dem Designbüro in Leipzig. Er bindet sich die langen blonden Haare zu einem Zopf und schaut zur Kamera

verfasst von.

Michael Motzek

Michael Motzek ist Geschäftsführer und Gründer des interdisziplinären Designbüros mimikry. In der hauseigenen Tischlerei bildet er aus, setzt Designstudien, Kundenaufträge und eigene Entwürfe um. Nachhaltige und lokale Rohstoffe stehen im Zentrum seines Schaffens. Das mimikry legt neben der Produktion einen Schwerpunkt auf kulturelle, nachhaltige und soziale Projekte. So gestaltete er das vak als Mitglied der Kernorganisation mit, betreute die Bachelor Arbeit „formwandler:in Wellen – ein Kulturspaziergang“ und begründete 2022 gemeinsam mit anderen Kulturakteur:innen die leku – Leipzigs erste Kulturmesse.

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